FDP-Fraktion im Bezirkstag Oberbayern

Rechtsfreier Raum Forensik? – Schutz für Whistleblower

Verschwinden bei uns unliebsame Bürger in den Mühlen der Psychiatrie?

Gustl Mollath muss weiterhin in der Psychiatrie bleiben.

Dies ist das Ergebnis des Gerichtsentscheids beim Anhörungstermin am Donnerstag, 18.04.13 vor dem Landgericht Bayreuth – nein, nicht wirklich ein Ergebnis, denn der Richter Werner Kahler hat eine Entscheidung vertagt – auf unbestimmte Zeit.

Warum??

Beschäftigt sich jetzt doch die Steuerbehörden mit den Steuerhinterziehungsvorwürfen. Soll den Betroffenen Zeit gegeben werden,sich selbst anzeigen zu können?

Besteht ein Zusammenhang zwischen diversen Selbstanzeigen genau in diesem Zeitraum, in dem die Untersuchungen anliefen? Warum hat Ministerin Merk so lange die Vorwürfe von Mollath runtergebügelt? Und Herr Seehofer weiß schon lange bescheid!

Das Video, auf dem die HVB Bank Reklame mit Hoeneß macht wurde am 21.4 von der Bank gelöscht

Frau Mollath ist nach ihrem Rauswurf bei der HVB zu Unicredit gewechselt und diese Bank hat bei den FC Bayern……………

Böse, wer böses dabei denkt:

Wir erinnern uns: 

Herr Mollath hat seine Exfrau und andere Mitarbeiter der HVB beschuldigt, Schwarzgeld von honorigen HVB-Kunden in die Schweiz transportiert zu haben. Er hat der Staatsanwaltschaft Nürnberg einen Ordner übergeben, in dem sich eine detaillierte Liste mit Kontoinhabern, Kontonummern Datum und Geldbeträgen der Schwarzgeldtransfers aufgelistet waren. Die Staatsanwaltschaft sah darin keinen Grund, zu ermitteln.

Im Anschluss daran, und nachdem Herr Mollath sich weigerte, die Anzeige zurück zu ziehen, wurde er von seiner Frau angezeigt, sie ein Jahr (!) zuvor geschlagen, getreten und sie für Stunden eingesperrt zu haben. Das ärztliche Attest wurde in der Praxis erstellt, in der Frau Mollaths Freundin Sprechstundenhilfe ist/war und das Attest wurde vom Sohn der Praxisinhaberin unterschrieben

Mittlerweile wird seine Exfrau als „unglaubwürdig“, ihre Vorwürfe als „unglaubhaft“ bezeichnet. Aktuell werden sowohl die Aussagen von Frau Mollath in Frage gestellt als auch das ärztl. Attest.

Wo ist hier die Gefährlichkeit bewiesen?

Die von Herrn Mollath beschuldigten HVB-Mitarbeiter wurden nach einer internen Prüfung entlassen.

Wo sind hier die Wahnvorstellungen?

Dr. Leipziger, Leiter der Forensik des BKH in Bayreuth, hat in seinem aktuellen Gutachten Herrn Mollath eine negative Prognose ausgesprochen, da Mollath sich weigert, eine Therapie zu machen, noch sich mit den Mitarbeitern zu unterhalten.

Es ist ein Teufelskreis:Herr Mollath sieht sich selbst nicht als krank an, ist nicht behandlungsbedürftig. Jegliche Therapie, ja sogar private Gespräche mit anderen Patienten oder Klinikpersonal, lehnt er völlig ab.

Verständlich, wenn jedes geäußerte Wort zerpflückt und analysiert wird, auch wurden in dem Gutachten bescheinigt, dass Gespräche von Herrn Mollath mit seinen Anwälten belauscht und niedergeschrieben wurde, mit nur einem Ziel – die Diagnose „Gefährlich / Wahnvorstellungen“ zu untermauern. (siehe auch marion-ellen.de)

Und begäbe er sich in Therapie, käme dies einem Eingeständnis gleich: Ihr habt ja Recht, ich muss therapiert werden.

Solange Herr Mollath aber die Therapie verweigert, hält der Chefarzt des Bezirksklinikums, Klaus Leipziger, Mollaths Zustand für unverändert – und sieht keine positive Prognose.

Was ist wohl wahrscheinlicher: dass der Arzt irrt (ob bewusst oder unbewusst sei hier nicht hinterfragt) und sich nicht die Blöße des Eingeständnisses eines Fehlers geben will, oder dass Mollath tatsächlich Wahnvorstellungen hat?

Fassen wir also zusammen:

  • Diagnose: Gefährlich/Wahn (man beachte: Wahn ist widerlegt, Gefährlich nicht bewiesen)
  • Mollath: verweigert Therapie
  • Arzt: beharrt auf der Diagnose, die widerlegt wurde
  • Mollath wurde nach seiner Verhaftung erst nach einigen Tagen dem Richter vorgeführt
  • In der Verhandlung wurde nicht auf entlastende Beweise eingegangen
  • Die psychiatrischen Gegengutachten wurden nicht gewürdigt

Meiner Meinung nach eine massive Rechtsbeugung!

Jetzt wird der Landtag in einem Untersuchungsausschuß klären, in wie weit von Regierungsmitgliedern entlastende Unterlagen verschwiegen wurden. Auch die Rolle von Frau Merk in diesem Spiel ist zu klären, und ob sie „Weisung von oben“ bekommen hat.

Abzuwarten ist, wer aus unserer honoren Gesellschaft noch darin verwickelt ist, da die Steuerfandung Ende letzten Jahres die Unterlagen von Mollath von der Staatanwaltschaft angefordert hat und bisher schon gegen 16 Leute wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung ermittelt wird. Lesenswert ist in diesem Zusammenhang folgender Brief von Herrn Mollath:

 

Die Gerechtigkeit muss siegen!

Der Sumpf muss komplett aufgedeckt werden!

 50 jahre CSU reichen!

 

 

By |2017-01-04T07:49:20+00:00Februar 19th, 2013|Blog|2 Comments

2 Comments

  1. Dietmar Nisch 24. April 2013 at 13:08 - Reply

    Sehr geehrte Frau Dr. Gabriela Berg. Ich bin sehr stolz auf Sie, dass Sie einen Blog eingerichtet haben. „Blogmässig“ wäre ich dazu noch ziemlich unbeholfen, deshalb und bislang nur Kommentare „irgendwohin“. Zwar, wenn ich selber diese wieder erkenne, so weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Und dennoch stehe ich voll zu meinen Kommentaren. Zu meiner Person: ich bin im Nord-„Hochdeutschen“ -Ländle aufgewachsen, wo die Plattländer eben fast nur platt reden. Dennoch verstehe ich mich mit Bayern Super! Allerdings versteht mich die CSU in Bayern nicht: Herr Seehöfer, Frau Merk, Herr Nerlich, Herr Brixner bis hin zu Herrn Leipziger in seinem Gefängnis. Wie so angedeutet bin ich mit vierbeinigen Tieren aufgewachsen und verstehe nicht, warum Menschen bislang kaum von vierbeinigen Tieren haben lernen wollen. So schrieb ich einmal in einem Kommentar (wegen Mithören des Herrn Mollath in der Forensik): „Wenn ich Gustl besuchen könnte, so würde ich ihm eine Brieftaube mitbringen“. Danke allen, die sich für Herrn Mollath kümmern. Freundlichst und alles Gute, DN.

  2. Mollath | Flaschenpost 19. Mai 2013 at 08:01 - Reply

    […] Bekanntwerden der Affäre Mollath stellt sich die Frage: “Verschwinden bei uns unliebsame Bürger in den Mühlen der Psychiatrie? Wir fordern mehr Rechtssicherheit für psychiatrische Patienten – weil es nicht […]

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